Tag 9 – zwischen Vorfreude, Vorsicht und diesen ollen Nerven-Mimosen
Heute war Tag 9.
Nur noch 6.
9 von 15 geschafft.
Eigentlich eine richtig gute Zahl, oder? So eine Zahl, die sagt: Du bist mittendrin – und gleichzeitig schon ziemlich weit.
Schmerzmanagement – ein kleiner, stiller Erfolg
Ich habe heute wieder ein bisschen an der Tilidin-Dosierung geschraubt.
Morgens 75 mg, abends 150 mg. Und allein diese Zahlen erzählen ihre eigene Geschichte, denn gestartet bin ich vor neun Tagen mit 3×150 mg. Das zeigt: Die Bestrahlung arbeitet. Mein Körper macht mit. Da passiert etwas.
Beim Gabapentin ist allerdings nichts zu rütteln.
3×600 mg – da bleibt es vorerst.
Nerven sind eben kleine Diven. Empfindsam. Nachtragend. Und leider extrem langsam.
Olle Mimosen halt.
Krankengeld-Chaos im Kopf
Heute kamen auch endlich die Unterlagen fürs Krankengeld.
Ich habe sie geöffnet, einmal überflogen und… war plötzlich ganz leer im Kopf.
Es ist verrückt, wie sehr mich gerade die kleinsten Dinge überfordern.
Mein Mann hilft mir morgen – alleine kriegt mein Gehirn das gerade nicht sortiert.
Ich ermüde so schnell, vor allem im Kopf. Körperlich ist es ja gerade schon viel,
aber mental manchmal noch mehr.
Ein guter Start – und ein kleiner Denkfehler
Vom Aufstehen bis zum Aussteigen aus dem Taxi an der Klinik: keine Schmerzen.
Weder in der Muskulatur noch in der Hüfte.
Ich bin ausgestiegen und – ganz automatisch – losgelaufen wie früher.
Wie vor der ganzen Geschichte. Nicht angepasst, nicht bedacht.
Und nach ein paar Schritten war er wieder da – der Schmerz.
Ein kleiner Reminder:
Langsam, Antje. Dein Körper braucht noch. Du musst mit ihm gehen, nicht vor ihm davon.
Morgen: Bisphosphonate & Faslodex
Morgen Mittag gibt’s zum ersten Mal Bisphosphonate und Faslodex.
Ich bin gespannt.
Und ja – ich habe auch ein bisschen Respekt davor.
Es wird ein langer Tag: Infusion, Spritzen, danach noch Bestrahlung.
Vor 16 Uhr werde ich wahrscheinlich nicht zu Hause sein.
Aber irgendwie fühlt es sich trotzdem gut an.
Aktiv etwas tun. Schritte gehen. Weitergehen.
Reha – ein Gedanke in Richtung Zukunft
Und dann kam heute dieser kleine Gedanke, leise aber beharrlich:
Ich möchte bald meinen Reha-Antrag fertig machen.
Wenn es klappt, würde ich gern Mitte Februar oder Anfang März starten.
Meine Wunschkliniken habe ich schon im Kopf.
Allein der Gedanke daran tut gut.
Es fühlt sich nach Perspektive an. Nach einem Ziel.
Nach einem Stück Zukunft.
Es sind die kleinen Fortschritte, die leise zeigen: Ich bin auf dem Weg – und der Weg trägt mich.