Neue Wege

Dec 8, 2022

puh...fast ein halbes Jahr ist vergangen, seit dem ich ging...
habe ich den Schritt bereut?
ganz klar NEIN...

das hat nichts mit "beim Neuen ist es immer besser" Bla Bla zu tun...es ist dort ganz anders...und vielleicht macht genau das für mich auch den Reiz aus...
dieses Team in dem ich seit einem halben Jahr einen Platz habe, hat mich mit offenen Armen empfangen...hat mir zur Seite gestanden bei Fragen und Problemen...hat mich in seiner Mitte aufgenommen...mit einigen war es nach wenigen Tagen, als hätten wir schon immer zusammen gearbeitet...dieses halbe Jahr habe ich auf einer gynäkologischen Station gearbeitet...konnte Haus und Leute kennen lernen...
und vor allem habe ich auch wieder meinen Beruf lieben gelernt...
eine Liebe die in den letzten Jahren, in diesem Stress von immer mehr Aufgaben und einem inneren Ansporn es immer irgendwie perfekt zu machen, fast verloren gegangen ist...der Spagat zwischen "als Krankenschwester meine Patienten gut zu versorgen" und "als Stationsleitung alles zu geben" wurde für mich immer größer...am Ende so groß, das ich dabei auf der Strecke geblieben bin...das hat nichts mit Arbeitszeiten oder sonst was zu tun...sondern eher mit den Strukturen, das Leitungen eigentlich ihre Aufgaben on top zur Pflege ihrer Patienten machen...also irgendwie zwei Jobs zum Preis von einem...spannender Weise sehe ich genau das jetzt auch auf meiner neuen Station...die Leitung erinnert mich sehr an mich selbst...und ich merke wie oft ich sage "he komm, gib her, ich mach das eben...geh mal was trinken oder mach ne Pause"...das zeigt mir das nicht meine Organisation das Problem ist, sondern das System dahinter...und ich bin froh für mich den Absprung irgendwie geschafft zu haben...ich habe mich immer gefragt, wie ich wohl irgendwann als Leitung ausscheide...ob mal jemand kommt, der einfach besser ist...oder ob meine Art des Leitens nicht mehr gefragt ist...nie hätte ich gedacht, das ich alles freiwillig ablege...ich war genauso gern und mit Herz und Seele Stationsleitung, wie ich meine Patienten betreut habe...beides sollte meine 100% bekommen...am Ende ging nichts mehr...am Ende funktionierte ich nur noch...und wurde mir selbst nicht mehr gerecht...mein Körper der mir dies mit Schmerzen signalisierte, wurde einfach ausgeblendet...wenn ich nur schneller arbeite, dann geht das schon irgendwie...zu Hause erwartete mich in der Regel nur noch die Couch...keine Kraft und keine Energie um etwas zu tun...das hat sich in den letzten Monaten ganz klar wieder zum positiven hin verändert...

jetzt zum 01.01. starte ich dann noch mal neu durch - im Case Management...ein großes Aufgabengebiet werden da für mich die Sterneneltern sein...darauf freu ich mich am meisten...ist es in der alten Klinik doch irgendwie auch mein Baby gewesen....in meinem Kopf sind viele Ideen, die nur auf Umsetzung warten...ich freue mich darauf Neues zu lernen...mich einfach auch wieder ein Stück weiter zu entwickeln...

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